Babygeschrei, Kirchen­glocken und Nachbars Hahn

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Wie soll man das ertragen?

Ein Einblick hinter die Kulissen...

Anruf heute morgen, 09:30 Uhr.
Der Gast beschwert sich über die unzumutbare Lautstärke eines weinenden Babys, in seiner Nachbarwohnung. Er könne dabei nicht schlafen und schließlich ist er im Urlaub. Es sei unmöglich, dass wir bei unseren Gästen nicht darauf achten, WO wir sie einbuchen. Schließlich müssten wir doch separieren (Separieren wonach genau?)
Ich muss zugeben, es fehlt mir selten an Worten, aber dieser Fall schlägt selbst all seinen absurden Vorgänger den Boden aus.
Wir reden hier über ein weinendes Baby! Ein Baby welches vielleicht auf der Anreisefahrt nicht besonders gut geschlafen hat oder aber auch in der neuen Umgebung nicht so gut zurecht kommt. Vielleicht aber auch einfach ein Zähnchen bekommt...

Wir reden über ein Mehrparteienhaus, bei dem schon vor Buchung klar ist, dass Wohnung aneinander grenzen. Sprich, auch das frisch verliebte Pärchen könnte Aktivitäten nachgehen, die lauter als üblich sind oder aber der nächste Gast könnte eine kleine Sause machen. Aber in diesen Fällen reden wir zumindest von Erwachsenen, mit denen man reden könnte und nicht über ein Baby.

Ich frage mich wirklich in was für einer Welt sind wir angekommen, in dem wir als Vermittler von Ferienwohnungen, verantwortlich gemacht werden für das Weinen eines Babys. Wir sind dafür verantwortlich, dass wir Gäste nicht nach Gruppen einteilen, dass wäre ja selbstverständlich ein vorauszusetzender Service.

Ich bin fassungslos. Fassungslos über das Anspruchsdenken und diesen Egoismus. Fassungslos, dass dieses "Problem" es überhaupt bis an den Telefonhörer geschafft hat. Fassungslos, dass einige Menschen glauben, jede Ihrer Befindlichkeiten muss von jemandem Externen doch bitte gelöst werden.

Ein guter Tipp für alle Reisenden, die von jeglichen Geräuschen abgeschirmt sein wollen. Bucht ein Haus in Alleinlage und ohne angrenzende Nachbarn und sollte der Hirsch dann zu laut röhren, hängt ihm doch einen Zettel in den Wald, dass er gegen die Ruhezeit verstößt. So werden wir es mit dem Baby jetzt auch versuchen.

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